Die Modellflieger des Modellflugteams Adler Wyhl – Forchheim e.V. (siehe http://www.mftadler.de) haben nun zum vierten Mal den 1:3 Scale Wettbewerb ausgerichtet.
Das Gelände ist für diese Veranstaltungen ideal geeignet. Auf einer rund 100 m lange Hartbelagpiste mit einer parallelen Graspiste in NO-Richtung starten die Modelle im F-Schlepp. Gelandet wird auf einer rund 100 m entfernten und 200 m langen Graslandebahn in NW Richtung. Damit behindern sich startende und landende Modelle nicht. Abgerundet wird das Fluggelände mit einem sehr großzügigem Clubhaus mit Küche und Toilette. Für den Wettbewerb wird die Außenterrasse mit Planen abgehängt, damit es bei den niedrigen Temperaturen angenehm warm bleibt. Kulinarisch wurden wir mit Gulaschsuppe, dem traditionellen Flammkuchen aus einem Holzofen und verschiedenen selbst gemachtem Kuchen verwöhnt.
Das mehrere Hektar große Gelände bietet genügend Platz und ist thermisch sehr aktiv, von der wir uns im Lauf des Wettbewerbs überzeugen konnten. Entgegen der Wettervorhersage blieb es an beiden Tagen trocken, wobei der Berichterstatter am Samstag Morgen in Karlsruhe sein Auto erst vom Schnee befreien musste. Am Sonntag war es sonnig und die Temperaturen erreichten sogar 15 °C.
Ein Teil der Piloten war in dem nahe gelegenen Landgasthaus Engel in Endingen untergebracht. Die Atmosphäre war toll und wir haben uns über Taktik und Modelleinstellungen ausgetauscht . Man lernt doch immer wieder etwas dazu. Die Gespräche beim gemeinsamen Abendessen auf dem Flugfeld taten nach dieser langen Pause richtig gut. Ein Teil der Piloten haben im eigenen Wohnmobil übernachtet, die man sich in der Corona-Krise angeschafft hat. Auch mancher ausgefallene Corona-Urlaub wurde in neue Modelle reinvestiert.
Ein paar neue Piloten sind erstmals in einem GPS-Wettbewerb mitgeflogen. Man merkt es Ihnen an, dass sie richtig Spaß daran haben. Michael Kreß konnte mit dem 11. Platz bei insgesamt 18 Teilnehmer bei seinem ersten Wettbewerb sehr zufrieden sein. Auch der Rookie Thomas Bäggli wurde nicht Letzter, das er sich als Minimalziel gesetzt hatte. Erfreulicherweise waren viele Schweizer Modellflieger aus dem Umfeld von Daniel Aeberli am Start. Die GPS-Szene in der Schweiz wächst erfreulich.
Die Schlepppiloten kamen vom Modellflugteam Adler Wyhl – Forchheim e.V. , die von Ueli Nyffenegger mit einer elektrisch angetriebenen ZLIn aus dem Hause Horky unterstützt wurden. Der Wettbewerbsleiter Stefan Schmiederer hat mit seinen Jungs einen tollen Job gemacht.
GPS Triangle ist Teil der Contest Eurotour. Der Contest Sponsor KST stellt für jeden Contest Wettbewerb zwei Servos zur Verfügung, die unter den Piloten verlost werden. Das Losglück fiel auf Holger Genkinger.
Aber nun zum Wichtigsten, dem Wettbewerb.
Wir konnten insgesamt 95 Flüge mit 482 Dreiecke und 1164 km Flugstrecke fliegen. Es war kalt und es blies ein sehr kalter Nordwest-Wind, der öfters in Stärke und Richtung gewechselt hat. Sowohl die Start- wie auch die Landerichtung wurde daher öfters geändert.
Folgende Modelle wurden eingesetzt:
ASW 22 Race, AN 66, Antares , ASW 17 von verschiedene Herstellern, Perlan 2, SB14 und Ventus 2 C.
Zunehmend wird bei den Modellen auch Wasserballast eingesetzt, der im Flug bei Bedarf abgelassen werden kann. Dies ist bei schwächer werdender Thermik teilweise wettbewerbsentscheidend, um oben zu bleiben. Die meisten Modelle waren voll ballastiert.
Wir konnten am Samstag und Sonntag je 3 komplette Runden fliegen. Zum Gewinn der jeweiligen Gruppen waren 1 x 5 Dreiecke, 2 x 6, 3 x 7, 2 x 8, 1 x 9, 2 x 10 und 1 x 11 Dreiecke notwendig. Nicht schlecht für einen größtenteils bedeckten Himmel am Samstag. Wir hatten teilweise Steigwerte bis zu 4 m/s, aber auch manchmal schrecklich langes Saufen.
Nicht nur einmal musste man sich auch mit einen Nullschieber zufrieden geben, um bessere Wetterbedingungen abzuwarten oder einfach nur in der Luft zu bleiben. Wer dies nicht geschafft hat, musste landen und konnte nur noch den anderen beim Fliegen zuschauen. Der beste Flug für mich war der Flug von Andreas Kunz in Durchgang 5, der über 5 min in einer Höhe von 50 m über Grund bei Wendepunkt 3 einen Nullschieber mit einer maximal ballastierten ASW 22 Race ausgekreist hat, danach auf 400 m steigen konnte und verdient diesen Durchgang gewinnen konnte.
Siehe https://www.gps-triangle-league.net/?page_id=61&flt_id=30156
GPS ist Teamsport. Helfer und Pilot fliegen wechselweise in dem jeweiligen Durchgang ab und unterstützen sich gegenseitig. Das ist einfach toll.
Die Thermikbärte waren nicht besonders zahlreich. Es ist toll, wie sich die Piloten untereinander abstimmen, um gefährliche Modellberührungen zu vermeiden. An diesem ganzen Wochenende ist kein Modell zu Schaden gekommen. Es wurde sehr diszipliniert geflogen.
Der schlechteste Flugdurchgang wurde gestrichen.
Sieger in der Klasse Scale in 1:3 war Andreas Kunz, vor Florian Schambeck und Holger Genkinger.
Die detaillierten Wettbewerbsergebnisse finden sich unter https://www.gps-triangle-league.net/?page_id=22&fld_id=247&site=20
Und zum Schluss das Fazit meiner Freundin am Ende des Wettbewerbs:
Nach diesem Erlebnis hatte ich das Gefühl, dass ich in eine Welt mit außergewöhnlich positiver Stimmung eintauchte. Es war grandios, diese Atmosphäre voller glücklicher Männer zu erleben. Einfach toll.
Thomas Schorb