Nach dem großen Erfolg der GPS Triangle WM im letzten Jahr freuten sich alle Piloten auch dieses Jahr wieder vom 06. bis 08 Juli auf dem Segelflugplatz Gruibingen Nortel zu Gast sein zu dürfen. Neben der Hervorragenden Infrastruktur und Verpflegung ist auch das Wetter in der schwäbischen Alb immer eine Reise wert.
Die Piloten des für Freitag angesetzten Sportklasse Wettbewerbs mussten sich allerdings bis 14:30 Uhr gedulden, da gelegentliche Regenschauer und tief hängende Wolken eine sinnvolle Durchführung von Wertungsflügen verhinderten. Während die Erste Runde noch mit einer auf 300 statt 400m begrenzten Starthöhe erfolgte, konnten dann 3 spannende Runden und ein Speeddurchgang bis ca. 19:30 geflogen werden.
Der Steinbruch und etwas vorgelagerte Hang am Schenkel von Wendepunkt 2 nach 3 lieferte zusammen mit der auf den Nortel scheinenden Nachmittagssonne die Grundlage für spannende Flüge. In größere Höhe war zunächst taktieren im Geradeausflug angesagt und es lohnte sich nur einen zufällig entlang der Strecke von Punkt 3 nach 1 treibenden Bart mit ein paar kreisen mitzunehmen. Sobald man in den Einflussbereich des Hanges kam war es clever nach Erreichen von Wendepunkt 3 den Schenkel wieder am Hang entlang zurück in Richtung Punkt 2 zu fliegen. So konnte man etwas Zeit überbrücken, etwas Höhe tanken um dann ganz geschickt mit genug Höhe um das Lee an Punkt 1 zu überbrücken ein Dreieck fertig fliegen. Ja nachdem wie gut, oder besser gesagt schlecht, da es hier ziemlich abwärts ging, die Luft an Punkt 1 war konnte man zu Punkt 2 fliegen und von dort zurück an den Hang oder, wenn es knapp wurde direkt an den Hang zurück um dann mit etwas Polster Punkt 2 und 3 zu holen und das Spiel von neuem zu beginnen. So ließen sich trotz der späten Nachmittagszeit wischen 6 und 9 Runden erreichen.
Höchste Konzentration Herrschte bei Daniel Aeberli und seinem Coach als am Freitag Abend noch die letzten zwei Dreieck „gebastelt“ wurden – es lohnte sich zuzusehen.
Die am frühen Abend in ruhiger Luft geflogene Speedrunde zeigte wie Leistungsstark die Modelle nicht nur in der Thermik sind. Andreas Kunz erreichte hier eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 137kmh auf dem 1,7km langen Dreieckskurs. Allerdings hatte er beim Einflug die maximal erlaubten 120km/h bei maximal 400m minimal überschritten und musste für den Einflug 58 Strafpunkte einstecken, sodass Philip Kolb mit 135km/h die 1000er Wertung holte. Von ihm wurde auch der gesamte Wettbewerb dominiert und er gewann vor Josef Mögn und Daniel Aeberli.
Auch aus Dänemark waren wieder Piloten angereist die mit viel Begeisterung am Wettbewerb teilnahmen.
Am Samstag und Sonntag wurde dann in gewohnter Weise der Wettbewerb für die Scale und die selbststartende Klasse in gemischter Reihenfolge ausgetragen. Während die Runden am Vormittag mit eher ruhigem Wetter und vielen kleinen, schwachen Bärtchen Rundenzahlen von 5-8 ermöglichten, bei denen viel gekurbelt werden musste ohne dass es überragende Steigwerte gab, war das Wetter an den Nachmittagen jeweils von einem starken Auf und Ab geprägt, bei dem auch die richtige Ballastwahl entscheidend war.
Die Bärte waren zum Teil sehr klein aber stark und lieferten Steigwerte bis 3,5 m/s, danach war dann aber zügiges Fliegen angesagt um das ebenso heftige und zum Teil großflächige Sinken zu überbrücken. Der nächste Bart musste schnell gefunden und wieder bis zum Schluss ausgekreist werden, da man sonst schneller zur Landung gezwungen war als man es sich wünschte.
Nach dem Heißen Ritt am Nachmittag hatte das Wetter am Samstagabend noch eine Überraschung parat, mit der niemand gerechnet hatte. Mit einer Startzeit von 18:15-18:30 hatten die Piloten mit ruhigem Wetter, abgleiten der Dreiecke und ein paar schwachen Bärten gerechnet, entsprechend wurde auch nachdem man in den Kurs eingeflogen war, der erste Bart sofort ausgekurbelt. Wie sich aber nach einigen Minuten herausstellte, gab es zwei sehr große und gleichmäßige Bärte die kurz nacheinander langsam durch den Dreieckskurs zogen und moderate aber sehr konstante und berechenbare Steigwerte lieferten und es ermöglichten 13 Dreieck im Delphinstil zu absolvieren.
Aufstellung zum Schlepp für den Speeddruchgang der Scaleklasse am Samstag Abend
In der Scale Klasse gewann Philip Kolb vor Georg Thanner und Stefan Müller. Bei den Selbstartern freute sich Holger Genkinger über seinen zweiten Saisonsieg vor Thomas Schütz und Andreas Kunz.


