Am 30. Juni 2018 fand der erste GPS-Triangle Sportklasse Wettbewerb bei der IG Modellflug Nord statt. Das Fluggelände liegt wunderschön im brandenburgischen Flachland etwa 35 Kilometer nördlich von Berlin.
Teilgenommen haben 6 Piloten, die bis zu 820 Kilometer Anfahrt auf sich genommen haben um hier zu fliegen. Darunter 2 neue Piloten und ein neues Flugzeug. Die Modelle waren 3x Vortex Mach1 (Tangent), 2x DNAracer (Baudis), 1x Pace V4.9 Spezialanfertigung (Lesky).
Bereits am Vortag trafen schon 5 Piloten zum Training ein. Trotz ungünstiger Windverhältnisse konnte man schon das unglaubliche Potenzial des Fluggeländes erahnen. Dank 3 perfekt gemähten Landebahnen verliefen aber alle Flüge problemlos. Zwischendurch blieb genügend Zeit um unsere neuen Piloten in das Dreiecksfliegen einzuführen.
Am Abend ging es schliesslich gemeinsam, mitlerweile mit allen 6 Piloten, in den nahegelegenen Palmenhof, wo die fachlichen und persönlichen Gespräche beim Abendessen weitergeführt wurden. Die Wetterprognosen für den Wettbewerbstag versprachen frühe Thermik und bessere Windverhältnisse.Und genau so startete der GPS-Triangle Sportklasse Wettbewerb pünktlich bei bestem Wetter. Andreas flog direkt im ersten Durchgang 9 Runden gefolgt von 3 mal 7 Runden sowie 2 mal einer Runde der anderen Piloten. Und genau dieser große Unterschied der Rundenzahlen zeichnete schon früh ab, was am Ende in Runde 5 zum Gesamtsieg führte. Denn wo starke Thermik herrscht, geht es oft in der Nähe auch schnell widere nach unten. Es hieß also Wetter beobachten und innerhalb des 10 Minuten Startfensters den richtigen Moment erwischen.
Besonders gut machten das natürlich unsere beiden Top Piloten Andreas und Oliver, die sich schnell mit 8er, 9er und sogar 10er Runden an die Spitze des Feldes bewegten. Aber auch unsere beiden neuen Piloten Stephan und Dirk haben schnell gezeigt, dass sie vom Fach sind.
Erstaunlich, aber irgendwie auch naheliegend, wie viele Piloten von der manntragendes Segelfliegerei kommen und jetzt bei GPS-Triangle die gleiche Wettbewerbsaufgabe mit ihren Modellen abfliegen.
Bei der Speedrunde blieben alle Piloten unter ihren Möglichkeiten. Starke Abwinde, sowie Gegenwind auf der Zielgeraden machten die Einteilung dieser einen Runde sehr schwierig.
Ein besonders spektakuläres Finish der Speedrunde zeigte uns Oliver, wohlgemerkt nicht absichtlich. Sein DNAracer schoss mit ca. 100km/h an der Pilotenbox vorbei Richtung Ziellinie, als sein linker Aussenflügel dass hohe Gras am Rande der sauber gemähten Piste berührte. Mit einem Schlag drehte und bäumte sich sein Segler auf, schien für eine Sekunde mit der kompletten Flügelfläche in Flugrichtung stillzustehen wie ein Drachen, und schlug schliesslich senkrecht genau auf der Ziellinie in den Boden. Runde beendet und gewertet! Der trockene Sandboden, der sich schnell erwärmt und uns diese tolle Thermik bescherte, rettete in diesem Fall auch Olli`s Nase. Für ihn gings ganz normal weiter im Wettbewerb!
In Runde 4 folgte mein persönliches Highlight. Mein Vortex schoss mit 4,9 Metern pro Sekunde integriert in den Himmel. Ich war mehr damit beschäftigt nicht die 700 Meter zu überschreiten als zu merken dass ich der einzige war, der den Bart erwischt hatte. So kam ich zu meiner ersten 1000er Runde! Das ist der Beweis, dass man mit Styro-Abachi gegen fast komplett CFK und gegen komplett CFK gewinnen kann. Und mit etwas Glück natürlich 😉
In der letzten Runde kam es schliesslich zum Showdown. Andreas und Oliver trennten nur 13 Punkte und waren auf den ersten beiden Plätzen uneinholbar. Der letzte Flug wurde also zum Duell. Dafür wurden extra die Gruppen manuell angelegt. Andreas startete sofort. Oliver wartete und spekulierte auf den entscheidenden Vorteil.
Während er sich in grosser Höhe scheinbar mühelos halten kann und eine Runde nach der anderen fliegt, zeigte uns Andreas sein ganzes Können. Er verschenkte keine Sekunde der Durchgangszeit von 30 Minuten und kurbelte sich immer wieder aus geringsten Höhen nach oben.
Für uns Zuschauer sehr interessant und spektakuliär, jedoch reichte es am Ende nicht um Oliver zu besiegen. Der konnte in der gleichen Zeit einfach viel mehr Strecke fliegen und holte sich verdienterweise den Gesamtsieg. Gratulation!
Besonders erfreulich war zu sehen, dass über den Tag verteilt immer wieder neue Besucher und auch Piloten anderer Wettbewerbsklassen vorbeikamen und sehr interessiert mitfieberten.
Am Abend gab es schliesslich die Siegerehrung und ein paar Videointerviews.
Der Endstand:
- Oliver Pfister (DNAracer)
- Andreas Kunz (DNAracer)
- Stephan Eich (Pace4.9)
- Benjamin Dähn (Vortex Mach1)
- Emanuel Dähn (Vortex Mach1)
- Dirk Gehricke (Vortex Mach1)
Trotz langer Anreise hat es sich gelohnt nach Berlin zu kommen, darüber waren sich alle Piloten einig. Hier ist es nicht nur zum Fliegen super, sondern auch perfekt für ein Kurzurlaub in die Hauptstadt oder einfach in die Natur. Weite Landschaft, Wälder, Seen und Flüsse. Einfach toll!
Vielen Dank an die IG Modellflug Nord und Michael Skrip.
Bis nächstes Jahr
Emanuel Dähn